Das vom EU-Förderinstrument „Connecting Europe Facility“ kofinanzierte Projekt „Winter Navigation Motorway of the Sea II“ (WINMOS II) war ein mit 7,6 Mio. EUR aufgelegtes Programm, das auf die Entwicklung und Verbesserung des maritimen Winternavigationssystems in den nördlichsten Gewässern der EU, wie der Ostsee, abzielte.
Bis zu 2000 Schiffe überqueren zu jeder Zeit die Ostsee, was einem Anteil von 15 % des weltweiten Seeverkehrs entspricht. Jährlich werden durchschnittlich 639 Millionen Tonnen Fracht über die Ostsee transportiert.
Eines der Hauptziele von WINMOS II war die Entwicklung eines motorisierten, eisbrechenden, abnehmbaren Bugkonzepts, mit dem für Eisgang verstärkte Schiffe im Winter als Eisbrecher eingesetzt werden können. Damals beliefen sich die Kosten für Eisbrecherarbeiten im Winter in Schweden, Finnland und Estland auf 86 Millionen EUR.
Effektiver Betrieb ohne Crew
Die finnische Verkehrsinfrastrukturagentur wandte sich an Turku Repair Yard und den Geschäftsbereich Editron von Danfoss, um Calypso zu entwickeln und zu bauen, ein neues Eisbrecher-Konzeptboot, das mit einem innovativen abnehmbaren Bug mit hybrid-elektrischem System ausgestattet ist. Der Bug, der größte seiner Art auf der Welt, kann Eis bis zu einer Dicke von 70 cm brechen.
Der Eisbrecher kommt auf dem Saimaa-See zum Einsatz, wo das Eis kompakter ist als auf See. Bei Wintertemperaturen, die auf -30 °C absinken können, braucht Finnland Eisbrecher, auch wenn der Winter etwas milder ausfällt.
Das hybrid-elektrische Editron-System von Danfoss versorgt den abnehmbaren Bug mit zwei Generatoren, die als Gleichstromsystem konstruiert sind, und zwei Permanentmagnet-Elektromotoren für den Antrieb. Das Unternehmen lieferte auch einen vorderen Superkondensator zur effizienten Regelung von Spitzenleistungen.
Die im System integrierte Software spart außerdem Kraftstoff und liefert hohe Wirkungsgrade, da die Dieselgeneratoren im DC-System mit variablen Drehzahlen betrieben werden können. Darüber hinaus wurden das Triebwerk und das Antriebssystem des abnehmbaren Bugs so konzipiert, dass sie vom Steuerhaus des Schubschleppers aus bedient werden können, während die Maschinenanlage auf dem unbemannten Schiff arbeiten kann.
Eine nachhaltigere und effizientere Schifffahrtsindustrie
Die Einführung hybrid-elektrischer Leistung bei Eisbrechereinsätzen wird Finnland dabei unterstützen, sein Ziel zu erreichen, die Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 40 % zu senken.
Der hybrid-elektrische abnehmbare Bug macht die Schifffahrtsindustrie auch effizienter und nachhaltiger, da er praktisch jede Art von Schlepper zu einem Eisbrecher macht. Darüber hinaus lässt sich das System von Danfoss leicht für zukünftige Konfigurationen optimieren und bei Bedarf in ein vollelektrisches System umwandeln.
Dieser innovative Ansatz ermöglicht auch Einsparungen bei den Kapitalkosten, da der Bug mit einem eigenen Antriebssystem ausgestattet ist und der Schubschlepper nur für einen Teil des Jahres gechartert wird.
Spezifikationen
Projekt | Hybrid-elektrischer abnehmbarer Bug, entwickelt für ein neues Eisbrecherkonzept |
Kunde | Turku Repair Yard |
Standort | Lappeenranta, Finnland |
Projektumfang | Der abnehmbare Bug war Teil des Projekts „Winter Navigation Motorways of the Sea II“, das auf die Entwicklung und Verbesserung der Sicherheit des maritimen Winternavigationssystems abzielte. |
Lösungen | Ein hybrid-elektrischer, abnehmbarer Bug, mit dem für Eisgang verstärkte Schiffe im Winter als Eisbrecher eingesetzt werden können. |
Technische Daten |
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Vorteile |
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