Der Einsatz von transkritischer CO₂-Kältetechnik in warmen Klimazonen ist seit Jahren ein heiß diskutiertes Thema. Doch das Blatt wendet sich und die CO₂-Kältetechnik avanciert in ganz Südeuropa zu einer effizienten und praktikablen Lösung. Im April 2016 eröffnete in Mailand der größte Verbrauchermarkt Italiens seine Pforten. Der brandneue Iper-Supermarkt mit einer Fläche von 10.000 m² nimmt eine Vorreiterrolle in der CO₂-Kältetechnik ein, die mit Hilfe der Ejektor-Technologie die Effizienz bei Temperaturen bis 38 °C erhöht. Die schlüsselfertige Kälteanlage wird von Arneg geliefert.
Der Iper-Verbrauchermarkt ist Teil des neuen Arese Shopping Centers, das am ehemaligen Automobilproduktionsstandort von Alfa Romeo, dem hochgeschätzten Arbeitsplatz von 40.000 Arbeitern, errichtet wurde. Im Lichte dieser stolzen Tradition ist das Arese Shopping Center mit einer Marktfläche von 92.000 m2 im italienischen Stil und mehr als 200 Geschäften, Cafés und Restaurants das größte Einkaufszentrum Italiens und eines der größten Europas.
Nachhaltigkeit ist eine wichtige Säule der Gebäudeplanung, die nach dem LEED-Gold-Standard zertifiziert ist, was bedeutet, dass das Zentrum so konzipiert und gebaut wurde, dass es weniger Wasser und Energie verbraucht und die Treibhausgasemissionen reduziert.
„Der Einsatz von CO₂ für die Energieversorgung der Kühlanlage entspricht den Vorgaben von LEED vollständig. CO₂ ist ein Kältemittel mit niedrigem Treibhauseffekt und eine ausgezeichnete Wahl, wenn es darum geht, die Treibhausgasemissionen zu verringern. Gleichzeitig bietet CO₂ eine hohe Leistung und herausragende Eigenschaften für die Wärmerückgewinnung“, sagt Gabriele De Bona, Key Account Manager von Danfoss Italien.
Ejektor-Technologie zur Steigerung der Energieeffizienz
Der Ejektor ist eine bekannte Technologie, und in enger Zusammenarbeit mit SINTEF hat Danfoss neue Möglichkeiten entwickelt, die Ejektor-Technologie in Kälteanwendungen einzusetzen, um die Energieeffizienz der Parallel-Verdichtung zu erhöhen.
Derzeit liefern die aktuellen Versuche mit dieser neuen Technologie vielversprechende Ergebnisse, die die Umsetzbarkeit transkritischer CO₂-Anlagen in warmen Klimazonen belegen. Zwar befindet sich der Ejektor noch in der Prototypenphase, doch die ersten Testreihen in 15 Supermärkten in ganz Europa haben gezeigt, dass ein einfacher Ejektor die Effizienz der Anlage deutlich steigern kann. Das Energieeinsparpotenzial mit Ejektoren im Vergleich zu herkömmlichen HFKW-Anlagen liegt bei etwa 10 %. Darüber hinaus können dank der Ejektoren überhaupt erst weitaus kleinere und kompaktere Verdichterverbünde installiert werden, die die Anschaffungskosten der Anlage reduzieren.