Weltweit ziehen pro Tag 180.000 Menschen vom Land in die Stadt: Neue Wohnraumlösungen sind daher gefragter denn je. Dabei gilt es nicht nur, ausreichend Platz zu schaffen – gebraucht werden auch neue Gebäudekonzepte, die attraktiver, effizienter und umweltfreundlicher sind.
„Wer nachhaltige Antworten auf die Herausforderungen der modernen Urbanisierung finden will, muss die unentdeckten Ressourcen der Städte entdecken“, meint Kent Martinussen, Direktor des Dänischen Zentrums für Architektur.
„Dass immer mehr Menschen in die Städte ziehen, ist Problem und Lösung zugleich. Also: Wie machen wir das Problem zum Teil der Lösung? Wir denken ‚smart‘. Und wenn ich ‚smart‘ sage, dann meine ich ‚nachhaltig‘. Nachhaltige Lösungen sehen nicht nur gut aus, sondern bieten auch mehr Wohnkomfort und Effizienz.“
„Smarte“ Konzepte beruhen auf einer engeren Zusammenarbeit zwischen den Interessengruppen – insbesondere die Beziehungen zwischen Ingenieuren, Architekten und Bauunternehmern müssen gestärkt werden. Kopenhagens Studentenwohnprojekt „Urban Rigger“ ist ein Beispiel dafür, wie Architekten und Ingenieure eine wachsende Metropole gemeinsam lebenswerter machen.
Studenten gehören zu den ersten, die bei der Suche nach einer Unterkunft in einem unterversorgten Markt Herausforderungen gegenüberstehen. Häufig sind sie neu in der Stadt und verfügen lediglich über ein geringes Einkommen, sodass sie oft Schwierigkeiten dabei haben, ein bezahlbares und dauerhaftes Zuhause zu finden. Tatsächlich wird die zunehmende Urbanisierung in Europas größten Städten bis 2025 wahrscheinlich ein Defizit von mehr als vier Millionen Betten verursachen.
Das Urban-Rigger-Projekt zeigt, wie intelligente Konzepte kreative Antworten auf die Härten des Wohnungsmarkts geben können: Hier werden Gebäude auf dem Wasser und nicht an Land platziert. Die von Kim Loudrup von Udvikling Danmark in enger Zusammenarbeit mit Bjarke Ingels und den Architekten von BIG entwickelten schwimmenden Wohnheime sind ein ambitionierter Versuch, der Wohnungsnot unter Kopenhagener Studenten zu begegnen.
Der aus recycelten Frachtcontainern bestehende Prototyp wurde im Sommer 2016 fertiggestellt. Aktuell hat der Rigger im Hafen der Stadt festgemacht. Neben seinem modernen Design bietet er ökologische Vorteile, die seinen Bewohnern ein gutes Gefühl vermitteln. „Als ultimatives Symbol für hedonistische Nachhaltigkeit können Studenten hier eine lange, warme Dusche nehmen, ohne sich schuldig fühlen zu müssen“, sagt Bjarke Ingels, Gründer und Kreativer Partner bei BIG.
Der Urban Rigger ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie sich die Visionen von Architekten durch innovative Ingenieurlösungen realisieren und urbane Herausforderungen meistern lassen.
„Nachhaltigkeit ist heute fast schon Synonym für gesunden Menschenverstand oder eine praktische und intelligente Gestaltung. Unternehmen wie Danfoss haben Innovationen hervorgebracht und hochmoderne Technologie verfügbar gemacht“, erklärt Bjarke Ingels.
Danfoss hat entscheidend zur Heiz- und Belüftungsinfrastruktur von Rigger beigetragen. Technologien wie Wärmepumpen, Warmwasser-Fußbodenheizung und Wärmerückgewinnung sorgen für die Aufrechterhaltung eines optimalen Innenraumklimas und tragen gleichzeitig zur Umsetzung der von Urban Rigger angestrebten minimalen CO2-Bilanz bei.
Die so genannte „Hydro Source Heating“ von Urban Rigger ist eine effiziente, ökonomische und nachhaltige Lösung, die das umgebende Wasser als kostenlose und saubere Wärmequelle verwendet. Die Wärmepumpe sorgt dafür, dass 75 % der für Heizung und Warmwasser benötigten Energie aus dem Meer bezogen wird. Zusammen mit den Solarkollektoren verbraucht die 13-KW-Wärmepumpe von Danfoss somit nur eine geringe Menge Strom. Darüber hinaus führt das Belüftungssystem von Rigger verbrauchte Luft ab und versorgt die Räume durchgängig mit Frischluft, während der Wärmeverlust mit einer Wärmerückgewinnung von 95 % reduziert wird.
Wir verbinden Gebäude immer mit dem Land, doch könnten städtische Wasserflächen nicht zumindest Teil der Antwort auf den weltweit steigenden Wohnraummangel sein? Potential ist klar vorhanden. Durch neue Wohnkomplexe in Urban-Rigger-Manier könnten in den überfüllten Städten dieser Welt bis zu 1,5 Millionen energieeffiziente Studentenwohnungen entstehen. Kim Loudrup ist Gründer und Geschäftsführer der Firma Udvikling Danmark und die treibende unternehmerische Kraft hinter der Initiative: Er ist überzeugt, dass dies alles erst der Anfang ist.
„Wir wollen die nächste Studentengeneration begeistern und vor allem ist es mir wichtig, dass sie ein Dach über dem Kopf haben. Denn schließlich sind sie unsere Zukunft!“
Die Erfahrungen aus dem Betrieb des Urban Riggers sind bisher sehr vielversprechend, und das Projekt ist nur ein Beispiel dafür, wie Danfoss die Grenzen des Machbaren immer weiter verschiebt – für eine bessere und nachhaltigere Zukunft. Rune Andersen, Ingenieur und Produktmanager bei Danfoss, stimmt zu:
„Ich denke, der Urban Rigger hat das Potenzial, eine wichtige Rolle bei der Lösung der Urbanisierungsprobleme zu spielen. Die Tatsache, dass Danfoss Teil eines solchen Projekts ist, verleiht uns die notwendige Motivation.“
Die Welt von morgen gestalten
Angesichts der 180.000 Menschen, die jeden Tag weltweit in Städte umsiedeln, wird die Suche nach neuen Wohnraumlösungen immer dringlicher. Dabei gilt es nicht nur, ausreichend Platz zu schaffen – gebraucht werden auch neue Gebäudekonzepte, die attraktiver, effizienter und umweltfreundlicher sind.
Wer nachhaltige Antworten auf die Herausforderungen der modernen Urbanisierung finden will, muss die unentdeckten Ressourcen der Städte erforschen.