Die Kältemittelumstellung: Wichtige Informationen für Kälteanlagenbauer und Servicetechniker
Wir kennen uns mit Kältemitteln aus. Hier erhalten Sie Fachwissen, Informationen und Tools zu Kältemitteln. Ganz gleich, ob Sie eine Kälteanlage in einem neuen Hochhaus installieren oder einen Kühlraum nachrüsten, wir möchten, dass Sie über die erforderlichen Hilfsmittel verfügen, um die Arbeit richtig und schnell zu erledigen.
Kältemitteltrends
Industriekälte
Auf den ersten Blick scheint die Industriekälte im Hinblick auf Kältemittel mit niedrigem Treibhauspotential ein problemloser Sektor zu sein aber wir sehen auch hier noch Raum für Innovation. NH3 ist aufgrund seiner hervorragenden Effizienz und die vergleichsweise, einfache Pumpenumwälztechnik das bevorzugte Kältemittel in dieser Branche und es ist zu erwarten, dass bedingt durch die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Kältemitteln die Verbreitung auch in anderen Segmenten eher zunehmen wird. Dennoch gibt es Anwendungen in denen Ammoniak bedingt durch die Tatsache, dass es nun mal toxisch ist, an Akzeptanzgrenzen stößt. So können u.a. Standortfragen Forderungen nach einer Begrenzung der Ammoniakfüllmenge mit sich bringen. Dann muss nach einer zweitbesten Lösung gesucht werden, die trotzdem möglichst geringe Einbußen auf der Effizienzseite zur Folge hat. Hier kommen dann Technologien zur Begrenzung der Umwälzrate, Trockenexpansion oder artverwandte Lösungsansätze ins Spiel. Auch Systeme mit Ammoniak als Primärkältemittel in Kombination mit CO2 als Kälteträger erreichen durchaus sehr beachtliche Leistungszahlen vor allem wenn man den Vergleich mit Solesystemen betrachtet. Klimazonenabhängig bieten sich evtl. auch transkritische CO2 Systeme als Alternative an. Es bleibt also auch in diesem Segment spannend!
Gewerbekälte / Lebensmitteleinzelhandel
Die Gewerbekälte und der Lebensmitteleinzelhandel sind hinsichtlich der Kältesysteme und der Verwendung von Kältemitteln sehr unterschiedlich. Sie umfassen Kühlräume, verglaste Kühlregale und Kühlmöbel, Anwendung entweder in Verbundanlagen oder steckerfertigen Kältesystemen mit Verflüssigungssätzen.
Hermetische Kältesysteme eignen sich für den Einsatz von Kältemitteln mit niedrigem Treibhauspotenzial, die aufgrund ihrer geringen Füllmenge sicherer sind. Viele dieser Systeme verwenden bereits Kohlenwasserstoffe wie R600a und R290. Die EU schreibt seit 2016 GWP-Werte unter 150 vor.
Verflüssigungssätze haben eine Kältemittelfüllmenge, die in der Regel zwischen 5 und 20 kg liegt. Sicherheit in Bezug auf Entflammbarkeit ist ein Muss, da viele dieser Systeme für die Öffentlichkeit zugänglich sind.
Kältemittel mit hohem GWP wie R404A wurden viele Jahre verwendet, aber die neuen alternativen, A1-klassifizierten HFKW haben einen GWP von weniger als 60 % von R404A. Dennoch stellen die Auswirkungen höherer Verdichungsendtemperaturen und die Auswirkungen des Kältemittel-Glides auf die Kälteleistung neue Herausforderungen dar. Wir glauben, dass der Markt zu Lösungen mit niedrigem GWP - wie z.B. bei CO2, R290 (Kohlenwasserstoffe) oder HFO-Mischungen übergehen wird.
Kaltwassersätze / Wärmepumpen
Bei den Kältemitteln werden Kaltwassersätze im Allgemeinen in zwei Kategorien unterteilt: Nieder-/ und Mitteldruck (L/M) sowie Mittel-/ und Hochdruck (M/H). Kaltwassersätze mit niedrigem und mittlerem Druck können durch die Verwendung reiner HFOs (R1233zd und R1234ze) profitieren, Sie haben einen GWP von nahezu null. Der Nachteil der Entflammbarkeit ist dabei sehr gering und überschaubar, insbesondere bei jenen Systemen, die im Freien oder in Maschinenräumen installiert werden. Es ist zu erwarten, dass diese Art von Systemen kurz- bis mittelfristig durch Kältemittel mit extrem niedrigem GWP betrieben werden. Die GWP-Obergrenze für große L/M-Kälteanlagen könnte 630 erreichen, was dem GWP des HFO-Gemischs R513A entspricht, welches in der EPA-SNAP-Verordnung vom Juli 2015 aufgeführt ist. R134a hingegen wird ab 2024 nicht mehr auf der Liste stehen.
Bei Kaltwassersätzen für Mittel- /Hochdruck, liegt der mittlere GWP von alternativ verwendeten Kältemittel im Bereich von 125-750, jedoch müssen die Nutzer deren A2L-Entflammbarkeitsklassifizierung akzeptieren. Dies sollte für Systeme, die im Freien oder in Maschinenräumen installiert werden, akzeptabel sein. Der Markt wird sich wahrscheinlich auf GWP-Alternativen zubewegen, die den besten Kompromiss zwischen Systemkosten und Leistung bieten. Wir gehen davon aus, dass die Wahl auf Kältemittel mit hoher Dichte bzw. Hochdruckkältemittel, mit einem GWP von etwa 500-750 fallen wird.
Ein breites Angebot an Kältemitteln mit niedrigerem Treibhauspotenzial
Wir erweitern unser Angebot an Kältemitteln mit niedrigem Treibhauspotential kontinuierlich. Sehen Sie sich diese Broschüre an und kontaktieren Sie Danfoss, wenn Sie weitere Informationen wünschen.
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Danfoss ist ein weltweit führender Anbieter von Verdichtern und Steuerungen und verfügt über eine der umfangreichsten und vollständigsten Produktpaletten in der HLK/R-Branche. Unsere Produkte sind in zahlreichen Geschäftsbereichen und Anwendungen zu finden. Wir sind führend in der Entwicklung von Produkten, die Kältemittel verwenden, und in der Bewertung der Machbarkeit neuer Kältemittel, sobald diese eingeführt werden.