Der Umstieg auf flüssige kohlenstoffarme Brennstoffe ist ein wichtiger Teil der CO2-Dekarbonisierung. Viele dieser Brennstoffe, die aus verschiedenen Arten von Rohstoffen hergestellt werden, sind bereits verfügbar und werden zusammen mit modernen Öl-Brennwertkesseln einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Herausforderung bestand bisher darin, die Biobrennstoffe in die Heizungsanlage zu bekommen. Mit der Einführung der Bio30-Pumpe im vergangenen Jahr haben wir dazu beigetragen, Kunden bei der Dekarbonisierung und Senkung der Heizungsemissionen zu unterstützen.
In diesem Jahr sind wir den nächsten Schritt bei der Weiterentwicklung unseres Bioproduktportfolios gegangen, indem wir die Pumpen und Düsen so weiterentwickelt haben, dass sie für 100 % Biobrennstoff freigegeben wurden und wir somit Ihren Anforderungen genau erfüllen können.
Korrosion? Hier die Lösung!
Traditionelle Pumpen enthalten häufig Kupfer oder kupferhaltige Metalle (auch als Buntmetalle bekannt). Unabhängige Untersuchungen haben gezeigt, dass der Kontakt zwischen Teilen aus Buntmetallen und Biobrennstoffen unbedingt vermieden werden sollte. Wenn Biobrennstoff mit Buntmetallen in Berührung kommt, oxidiert und polymerisiert er. Der Säuregehalt des Brennstoffs steigt und er wird korrosiver. Der Brennstoff reagiert dann mit diesen Metallteilen in der Pumpe, was die Leistung der Pumpe beeinträchtigen, Leckagen verursachen oder zum Ausfall der Sicherheitsfunktion (z. B. des Magnetventils) führen kann.
Darüber hinaus schadet die Kombination aus Buntmetallteilen und höheren Temperaturen den Biobrennstoffen aufgrund des internen Zirkulationsprozesses. Die Flüssigkeit passiert diese Teile mehrmals, wodurch die Stabilität des Biobrennstoffs reduziert und die Qualität des Brennstoffs verringert wird. Um dies zu verhindern, müssten die Hersteller die medienberührenden Bauteile jährlich oder alle zwei Jahre austauschen.
Korrosion eines Magnetventils bei Verwendung von Bio30-Brennstoff mit Buntmetallen
Ina Corneliussen, Produktmanagerin bei Burner Components, erklärt, wie die neuen biobrennstofftauglichen Pumpen diese Herausforderung meistern. "Wir arbeiten seit über 15 Jahren mit Biobrennstoffen und haben der Sicherheit unserer Produkte immer hohe Priorität eingeräumt. Das ist einer der Gründe, warum wir die Messingbauteile in unseren Bio100-Pumpen geändert haben, um sicherzustellen, dass alle Produktbestandteile mit Biokraftstoff kompatibel sind. Und unsere bekannte und bewährte mechanische Wellendichtung sichert höchste Qualität und hilft, das Risiko von Ölaustritt und Produktfehlfunktionen zu vermeiden."
TÜV- und UL-zertifiziert für den Einsatz mit Biobrennstoffen
Danfoss hat bei der Entwicklung seines Produktportfolios umfangreiche interne Untersuchungen und Feldtests durchgeführt und dabei eng mit Kunden und unabhängigen Kompetenzzentren zusammengearbeitet, um die Kompatibilität der Komponenten mit Biobrennstoffen sicherzustellen.Nach erfolgreichen Produkttests haben wir bereits im Jahr 2021 die TÜV-Zertifizierung für Bio30-Pumpen erhalten. „Einige der größten OEM‘s setzen unsere Bio30-Pumpen schon seit einiger Zeit ein und haben sie für ihre Anwendungen freigegeben, und wir können feststellen, dass immer mehr unserer bestehenden Kunden an einem Wechsel zu Bio30-Pumpen oder einen noch höheren Biobrennstoffgehalt interessiert sind.“ Zum Beispiel hat Frankreich seine Vorschriften seit dem 1. Juli 2022 geändert, sodass nur noch mindestens Bio30-fähige Produkte in den Heizkesseln installiert werden dürfen, aber es ist auch schon geplant, den Biobrennstoffgehalt noch mehr zu erhöhen und darauf sind wir bestens vorbereitet“, so Stefan Spornberger, Senior Application and Development Manager, Burner Components. "Wir freuen uns, unsere Kunden bei der Dekarbonisierung zu unterstützen, indem wir ihnen erstklassige Lösungen für den Übergang zu kohlenstoffneutralen Energiequellen anbieten."
Düsen sind bereit für den HVO-Markt
Das erweiterte Portfolio an Bioprodukten umfasst auch HVO-Düsen, die angepasst wurden und nun vollständig für die Verwendung von Biobrennstoffen geeignet sind. Diese Düsen sind für Haushaltsölbrenner im Vereinigten Königreich konzipiert und ermöglichen die Verwendung mit hydriertem Pflanzenöl (HVO), das aus Altspeiseöl oder pflanzlichen Non-Food-Ölen gewonnen wird.
Beseitigung von Hindernissen auf dem Weg zur "net zero"-Ziel
Durch die Entwicklung von 100 % biobrennstofffähigen Komponenten will Danfoss den Übergang zu kohlenstoffarmen flüssigen Brennstoffen unterstützen. „In den vergangenen 75 Jahren hat sich Danfoss in der Branche einen Ruf für die Entwicklung und Herstellung hochwertiger, zuverlässiger Produkte erworben. Diesen Standard können unsere Kunden auch von unserer neuen Bioproduktlinie erwarten", erklärt Ina Corneliussen.