Neue EN ISO 52120 BACS-Norm für Gebäudeeffizienz

Dienstag, 29. Oktober 2024

Auf das Heizen und Kühlen unserer Gebäude entfallen etwa 30-50 % des Endenergieverbrauchs in der EU, wobei über 70 % aus fossilen Brennstoffen erzeugt werden (Quelle: Eurostat). Die Optimierung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HVAC) in Gebäuden erfordert mehr als nur die Verbesserung der Effizienz der Geräte (z. B. Wärmepumpen, Heizkessel, Kältemaschinen). Es ist auch von entscheidender Bedeutung, die Verteilung von Wärme und Kälte vom zentralen Erzeuger bis zum Endverbraucher zu untersuchen. Die „aktive Steuerung des Energieverbrauchs“, die durch Gebäudeautomations- und -steuerungslösungen ermöglicht wird, ist ein wesentlicher Pfeiler für effiziente Gebäude. Obwohl dies oft übersehen wird, ist es ein Schlüsselelement, um sicherzustellen, dass Energieeffizienzmaßnahmen an der Gebäudehülle und der Energieerzeugung in der Praxis halten, was sie in der Theorie versprechen.

Die aktive Steuerung der Energienutzung gewährleistet eine optimale Verteilung und einen optimalen Verbrauch der Energie im Gebäude und führt zu einer effizienteren Nutzung der erzeugten Energie. Darüber hinaus führt der verringerte Energiebedarf aufgrund von Renovierungsmaßnahmen wie Dämmung und Fenstern mit vernachlässigbarer Leckage zu einem Bedarf an aktiven Lüftungssteuerungen, um sicherzustellen, dass der Raumluftkomfort vor und nach der Durchführung der Renovierungsmaßnahmen gleich bleibt. Um dies zu gewährleisten, sind aktive Steuerungen erforderlich.

Mit dem zunehmenden Anteil erneuerbarer Energien, einschließlich Wärmepumpen, am Energiesystem und der Integration dezentraler Energieressourcen auf Endverbraucherebene, wie z. B. Sonnenkollektoren, ist die Einführung fortschrittlicher Gebäudeautomation und -steuerung von entscheidender Bedeutung für die Steuerung und Optimierung des Energieverbrauchs aus Sicht der Nachfrageseite.

Um die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden zu verbessern, hat die EU einen Rechtsrahmen geschaffen, der die Richtlinie 2010/31/EU über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden umfasst. Parallel dazu hat die Kommission eine Reihe von Normen und begleitenden technischen Berichten zur Unterstützung der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden erstellt, die so genannten Normen für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPB-Normen). Diese werden vom Europäischen Komitee für Normung (CEN) verwaltet. Die EPB-Normen spielen eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) der Europäischen Union.

In diesem Dokument konzentrieren wir uns auf die neue Norm EN ISO 52120, die den strategischen Teil der EPB-Normen (Energy Performance of Buildings) darstellt. Ziel ist es, Fachleuten, Gebäudeeigentümern und Gesetzgebern den Aufbau und die Logik der Norm zu erläutern und die wichtigsten Aktualisierungen sowie die relevanten Aspekte in Bezug auf Heizungs- und Kühlungssteuerungen hervorzuheben. Wir erörtern auch, wie die Norm bei der Verabschiedung der EPBD durch die Mitgliedsstaaten verwendet werden kann.

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Über die Autorin:

Gaia Balzarini ist eine erfahrene Vordenkerin in der Branche für erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie an Nachhaltigkeitslösungen in Gebäuden, mit einem klaren Fokus auf Produkt- und Geschäftsentwicklung. Seit ihrem Eintritt bei Danfoss im Jahr 2012 hatte Gaia Zarini verschiedene Führungspositionen in den Bereichen Produktportfolio, Komponenten, strategisches Geschäftsmanagement und öffentliche Industrieangelegenheiten inne. Mit ihrer kombinierten technischen und geschäftlichen Perspektive steht sie an vorderster Front bei der Entwicklung innovativer Technologien mit weitreichenden Auswirkungen, wie z. B. bei der Unterstützung der Umsetzung der EPBD, die positive Ergebnisse für alle Beteiligten bringt, oder bei der Unterstützung der ECODESIGN-Implementierungsmethodik. Gaia ist neugierig auf die Wissenschaft, behält dabei aber einen humanistischen Ansatz bei und hat mehrere Patente und Fachartikel verfasst. Sie hat einen M.Sc. in Material Engineering und einen MBA von der Politecnico di Milano und ist eine zertifizierte Mediatorin des Europäischen Schiedsgerichts. Gaia vertritt Danfoss in Eu.bac, Euroace, EU.ASE und den EUHA-Industrieverbänden.

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